USA: 40% aller Biologen, Physiker und Mathematiker glauben an Gott

 










 
Immer mehr Naturwissenschaftler brechen ein Tabu und bekennen sich zum Glauben.

 

New York (www.kath.net / idea) Immer mehr Naturwissenschaftler bekennen sich zum Glauben an Gott und durchbrechen damit ein Tabu. „Es sollte eigentlich kein Tabu sein“, sagte der Genforscher Francis S. Collins der Tageszeitung New York Times, „ist es aber in Naturwissenschaftlerzirkeln oft gewesen.“ Viele seiner Kollegen halten Glaube und Naturwissenschaft für unvereinbar. Anders Collins: Der bekennende Christ leitet das Nationale Zentrum zur Erforschung des menschlichen Genoms in den USA.

Bis zu seinem 27. Lebensjahr war er nach eigenen Angaben ein „Ungläubiger“. Die Wende sei gekommen, als er eine sterbenskranke Frau behandelt habe. Sie habe ihm in die Augen geschaut und gefragt: „Woran glauben Sie?“ Darauf habe er nur antworten können: „Ich weiß nicht so recht.“ Das Buch „Pardon, ich bin Christ“ des englischen Schriftstellers und ehemaligen Atheisten C.S. Lewis habe ihn schließlich überzeugt. Von einer strikten Scheidung zwischen Glaube und Naturwissenschaft, wie sie manche seiner Kollegen propagieren, hält Collins wenig. „Isaac Newton hat mehr über die Bibel als über Naturgesetze geschrieben.“

Wissenschaftler sollten jeden Pfad erkunden

Heute treffe er auf viel Interesse an Glaubensthemen. Die New York Times verweist auf eine Untersuchung von 1997, wonach etwa 40 Prozent aller Biologen, Physiker und Mathematiker in den USA an Gott glauben – und zwar nicht an ein unbestimmtes „höheres Wesen“, sondern an einen Gott, „zu dem man beten kann in der Erwartung, Antwort zu bekommen“. Die Untersuchung von Edward J. Larson von der Universität des Bundesstaates Georgia ergab, dass sich die Zahlen seit 1914 kaum verändert haben.

Allerdings werden seine Ergebnisse von manchen Wissenschaftlern bezweifelt. Von den Mitgliedern der Nationalen Akademie der Wissenschaften bekannten sich weniger als zehn Prozent zum Glauben an Gott. Der Katholik Prof. Joseph E. Murray, Nobelpreisträger für Medizin im Jahr 1990, vertritt die Ansicht, dass ein Wissenschaftler den Glauben nicht ausklammern sollte: „Wenn man nach der Wahrheit sucht, sollte man jeden möglichen Pfad erkunden, einschließlich der Möglichkeit göttlicher Offenbarung.“

Ist das „Intelligente Design“ biblisch?

In den USA ist eine heftige gesellschaftliche Debatte um den Stellenwert der Darwinschen Evolutionstheorie entbrannt. Unter Akademikern sei eine zunehmende Akzeptanz der alternativen Denkschule des „Intelligenten Designs“ zu beobachten, stellt der Gründer der US-Stiftung „Schöpfung und Wahrheit“, Thomas Sharp, fest. Die Lehre vom „Intelligenten Design“ steht zwischen der Darwinschen Vorstellung, dass sich die Natur ohne Einfluss eines höheren Wesens durch zufällige Genveränderungen weiterentwickelt, und dem Kreationismus, der auf den biblischen Schöpfungsberichten fußt. Wie Sharp dem Informationsdienst „Agape Press“ sagte, seien die Theorien des Intelligenten Designs zwar nicht biblisch, aber sie unterstützten zumindest die biblische Sicht. Im Unterschied zu Vertretern des Intelligenten Designs zögerten Kreationisten nicht, die schöpferische Intelligenz – nämlich Gott - beim Namen zu nennen.

kath.net 28.8.2005